Im Aquarium gibt es mehrere Arten der Filterung:
Folgende Möglichkeiten sind die Alternativen zu Außenfiltern allerdings nicht für jedes Aquarium geeignet, dazu aber mehr in der Beschreibung des jeweiligen Aquariumfilter.
- Lufthebefilter
- HMF (Hamburger Mattenfilter)
- Innenfilter
- Rucksackfilter
- Bodenfilter
- Filterbecken (Großbecken und Meerwasseraquaristik)
Lufthebefilter
Der sogenannte Lufthebefilter (auch tschechischer Lufthebefilter genannt) ist ein beliebter Filter für ein kleines Aquarium und kommt vermehrt in kleinen Nanobecken oder generell in kleineren Aquarien zur Aufzucht o.ä. zum Einsatz. Diese Becken haben zumeist keinen hohen Besatz und nur kleine oder gar keine Fische sind vorhanden. Nanobecken werden zumeist nur für Garnelen, Zwergkrebse und einzelne Fische genutzt.
Der Lufthebefilter besteht aus einer Schaumstoffpatrone, einem unten offenen Steigrohr mit Wasserauslass sowie einer Schlauchleitung die bis in die untere Öffnung des Steigrohres verläuft. Zusätzlich benötigt man eine elektrische Luftpumpe die dazu da verwendet wird Luftblasen im Steigrohr nach oben steigen zu lassen und durch den entstehenden Sog das Wasser durch die Schaumstoffpatrone zu ziehen und durch das Steigrohr nach oben bis zum Auslass.
Somit wird das Wasser grob mechanisch gereinigt/ gefiltert und von Schwebeteilchen befreit die durch den Schaumstoff aufgehalten werden. Auf dem Schaumstoff bilden sich nach einer gewissen Zeit Bakterien bzw. Mikroorganismen die für die biologische Reinigung sorgen und im Wasser vorkommende Schadstoffe wie Nitrit und Nitrat abzubauen.
Hamburger Mattenfilter (HMF)
Der HMF ist ein extrem wartungsarmer und rein biologisch arbeitender Filter für kleine Süßwasseraquarien. Er kann aber auch etwas größer dimensioniert in großen Becken eingesetzt werden. Durch die sehr große Fläche der kompletten Schaumstoffmatte unterstützt er schon durch seinen Aufbau die mikrobiologischen Vorgänge die innerhalb der Matte ablaufen.
Das Aquariumwasser fließt durch die quer zur Strömung ausgerichtete Schaumstoffmatte hindurch. Je nach Beckengröße benötigt man eine entsprechende Strömung die durch Luftheber oder Kreiselpumpen realisiert wird.
Bei den meisten Becken ergibt sich die Mattengröße anhand der Höhe des Beckens. Da die Schaumstoffmatte zumeist über Eck eingebaut wird und über die komplette Höhe des Beckens reicht.
Da hinter der Matte ein Freiraum entsteht wo die Pumpe arbeitet kann man da auch gleich weitere Technik verstecken wie z.b. die Heizung (wenn nötig). Wem die Matte nicht gefällt da es sie zumeist in Blau oder Schwarz gibt der kann einfach die Matte mit Javamoos o.ä. begrünen welches die biologische Filterung auch nochmal verstärkt.
Innenfilter
Der Innenfilter wird oft zusammen mit Einsteigeraquarien und sogenannten Komplettsets verkauft. Er besteht aus einem Plastikgehäuse, einer Schaumstoffmatte und einem Rotor. Er filtert Schwebeteilchen aus dem Wasser und die auf der Schaumstoffmatte befindlichen Mikroorganismen sorgen noch zusätzlich für die biologische Reinigung.
Der Innenfilter wird zumeist nur in kleinen bis mittelgroßen Aquarien mit geringen Besatz verwendet da für mehr Filterleistung und größeren Becken ein Aussenfilter benötigt wird.
Vorteile von Innenfiltern sind die niedrigen Anschaffungskosten im Vergleich zu Aussenfiltern und der fast geräuschlose Betrieb im Becken sowie der sehr niedrige Stromverbrauch.
Nachteile sind, dass sein Filtervolumen und seine Förderleistung sehr begrenzt sind und deswegen nicht überall eingesetzt werden können. Ein weiterer Nachteil ist bei der Reinigung des Innenfilters. Durch das herausnehmen des Einsatzes kommt immer Dreck und Rückstände wieder zurück ins Becken.
Rucksackfilter oder Hang ON Filter
Der Rucksackfilter wird umgangssprachlich auch Anhängefilter oder Huckepackfilter genannt. Der Ursprung des Namen ist ganz einfach, da der Filter einfach über den Rand der Seitenscheibe gehangen wird und mit einer Tauchkreiselpumpe oder einer angeflanschten Kreiselpumpe betrieben wird.
Er hat gegenüber dem Außenfilter einen großen Vorteil da er keine Schläuche benötigt und die verwendeten Filtermaterialien sind einfacher zu wechseln als bei Innenfiltern oder Außenfiltern.
Die Filterleistung ist vergleichbar mit der eines gleich großen Innenfilters. Aufgrund seiner geringen Filterleistung ist er aber keine Konkurrenz zu einem Aussenfilter. Bei Aquarien mit einer Abdeckung muss entweder eine Aussparung vorhanden sein oder das Becken muss ohne Abdeckung sein. Aus diesem Grund ist diese Filtervariante eher für Nanobecken oder kleine bis mittelgroße Aufzuchtbecken o.ä. zu verwenden.
Bodenfilter
Ein Bodenfilter, wird wie der Name schon sagt, auf der am Boden befindlichen Glasscheibe befestigt und mit dem Bodengrund bedeckt.Zumeist wird feiner Kies als Bodengrund verwendet und der Filter nutzt diesen als Filterfläche. An den feinen Kies befinden sich Bakterien die für eine Biologische Reinigung sorgen da was Wasser langsam durchläuft. Wenn man zu groben Kies verwendet funktioniert das System allerdings nicht und die Filterleistung nimmt extrem ab.
Die Filterelemente im Bodengrund sind mit einem Steigrohr verbunden an dem eine Pumpe angeschlossen ist. Durch den Sog wird das Wasser nach unten gezogen, durch den Bodengrund und durch das Steigrohr wieder nach oben geführt um da wieder ausgestoßen zu werden.
Der Bodenfilter kann nur in kleinen Becken mit wenig Besatz eingesetzt werden da ansonsten die Filterleistung nicht ausreicht. Ein großer Vorteil des Filters ist der geringe Platzbedarf, der bescheidene technische Aufwand und der günstige Preis. Allerdings gibt es auch Nachteile. Es kann nur feiner Kies als Bodengrund verwendet werden was die Auswahl doch sehr einschränkt.Außerdem ist ein Wechsel oder Reinigung des Filters nur möglich wenn man das Becken komplett entleert. Durch die oberflächliche Reinigung mit einer Mulmglocke kann das biologische Gleichgewicht ins wanken geraten.
Filterbecken
Ein Filterbecken ist ganz einfach gesagt nochmal ein kleines Aquarium für sich was aber nur den Zweck erfüllen soll das Wasser zu filtern und aufzubereiten. Oft wird es bei Großbecken und Meerwasserbecken angewandt im Unterschrank oder z.b. im Keller aufgestellt und man kann sich andere Filter sparen.
In dem Filteraquarium kann man auch gleich praktischerweise noch einige nützliche Helfer unterbringen wie z.b.:
- Heizung
- CO² Flipper
- Klimaanlage (Meerwasserbecken) um das ins Aquarium zurückströmende Wasser zu kühlen und auf der richtigen Temperatur zu halten. Bei vielen Meerwasseraquarien im Sommer sehr wichtig.
- Eiweißabschäumer (Meerwasseraquarium)
- unzählige verschieden Filtermaterialien je nach Bedarf und eigenen Vorstellungen des jeweiligen Aquarianers
Ein Großbecken verfügt oft über Bohrungen in der Bodenscheibe wodurch Rohre hindurchführen und somit das Aquariumwasser in das Filterbecken ablaufen kann. In dem Filterbecken läuft das Wasser z.b. links ein und wird auf der rechten Seite wieder heraus gepumpt über eine Starke Extra Pumpe. Im Filterbecken sind meistens Glasscheiben eingeklebt wo das Wasser wellenförmig immer abwechselnd oben und unten nur durchlaufen kann. Die einzelnen Kammern sind befüllt mit Filtermaterialien wie z.b. grobe Filtermatten, feine Filtermatten, Filtervlies usw. je nachdem wie die Beckengröße und der Besatz des jeweiligen Aquarium ist ändert sich auch das Filterbecken von der Größe und von der Bestückung mit Filtermedien. Das Filterbecken sollte so ca. mindestens 10% und höchstens 20% Wasserinhalt des Hauptbeckens haben. Also ein kleines Beispiel für ein 1000Liter Aquarium sollte das Filterbecken einen Inhalt von ca. 150L haben was dann 15% entspricht.
Wichtige Fragen, die man sich vor dem Kauf eines Außenfilters stellen sollte:
Es gibt bei einem Außenfilter viele Unterscheidungen und man muss einiges vor dem Kauf beachten.
Ein paar Beispiele hierfür sind:
- Wie hoch ist die Durchflussmenge in L/h?
- Die Größe des Außenfilters sollte anhand der Aquariengröße und dem Wasservolumen im Becken angepasst werden
- Es gibt Außenfilter mit Heizung oder ohne (Mit Heizung im Moment hauptsächlich nur bei Eheim Aussenfiltern relevant)
- Es gibt Außenfilter die mit einem USB Anschluss ausgerüstet sind um eine Steuerung und Programmierung über einen PC zu realisieren
- Für viele ist auch ein wichtiger Punkt der Stromverbrauch. Dieses Thema ist auch sehr wichtig, da es von Hersteller zu Hersteller große Unterschiede gibt. (Der Stromverbrauch steigt zwar mit der Durchflussmenge an aber es gibt zum Teil auch Filter die einen sehr hohen Stromverbrauch haben trotz geringerer Durchflussmenge im Vergleich zu anderen Herstellern oder Ausführungen.
- Größe des Außenfilters anhand der Abmessungen
Eine Auflistung aller Filter meiner 4 vorgestellten Marken und Zubehör für die jeweiligen Filter finden sie hier.